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Bei vielen beruflichen Tätigkeiten müssen Gegenstände, Arbeitsmittel und Werkzeuge unter Einsatz von menschlicher Muskelkraft bewegt werden. Sind die Lasten zu schwer oder werden sie zu häufig oder in ungünstigen Körperhaltungen gehoben und getragen, kann dies zu Verschleißerscheinungen und anderen Gesundheitsschäden führen. Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass manuelle Lastenhandhabungen vermieden werden, welche die Gesundheit der Beschäftigten gefährden. Da dies nicht immer möglich ist, gilt ein Minimierungsgebot, d. h. die Belastung soll so gering wie möglich sein und eine Gesundheitsgefährdung soll möglichst vermieden werden. Für die betriebliche Praxis wurde ein vereinfachtes Verfahren zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen entwickelt, die sogenannte Leitmerkmalmethode.

Die Leitmerkmalmethoden ermöglichen das Erkennen von Defiziten bei der Arbeitsgestaltung und geben Hinweise auf Maßnahmen, die das Risiko für negative gesundheitliche Effekte verringern können. Mit den Leitmerkmalmethoden stehen praxisbewährte Screening-Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung für die Belastungsarten „Heben, Halten und Tragen von Lasten“, „Ziehen und Schieben von Lasten“ und „hoch repetitive manuelle Tätigkeiten“ zur Verfügung. Es finden sich Formblätter mit Handlungsanleitungen und teilweise integrierten Rechenhilfen. Für die Belastungsarten „Ganzkörperkräfte“, „Körperfortbewegung“ und „Körperzwangshaltung“ werden zusätzliche Leitmerkmalmethoden entwickelt. Der Arbeitgeber muss die Beschäftigten über mögliche Gefährdungen ihrer Sicherheit und Gesundheit bei der Lastenhandhabung aufklären. Dazu gehören auch z. B. Informationen, wie rückenschonend gearbeitet werden kann und welche Gefahren bei unsachgemäßer Handhabung bestehen. Diese hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in den Broschüren „Heben und Tragen ohne Schaden“, „Ziehen und Schieben ohne Schaden“ und „Manuelle Arbeit ohne Schaden“ zusammengestellt.

Leitmerkmalmethoden

Kombinierbarkeit/Verbindung zu anderen Tools

Mit weiteren Instrumenten zum Thema Gesundheits- bzw. Arbeitsschutz zu ergänzen, so kann z. B. das AKKu-Entlastungsbarometer genutzt werden, um die Belastung der Beschäftigten beim Heben und Tragen von Lasten einzuschätzen sowie der GDA-ORGAcheck zur Überprüfung des Standes und zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Unternehmen. Zu erweitern bzw. zu kombinieren mit dem Konzept „ErgoScouts“, den Instrumenten der PegA-Familie oder dem INQA-Check „Gesund- heit“ (zur Ausschöpfung der Potenziale Ihres Gesundheitsmanagements).

Beurteilungskriterien, z.B.:

Weitere Angebote

  • Bezug zum Einzelhandel: gut einsetzbar

  • Demografiebezug: Altersbezug, Generationenbezug, lebensphasenorientiert

  • Voraussetzungen: sehr gute Kenntnis der zu beurteilenden Arbeitsplätze, etwas Übung in der Anwendung dieser Methode, keine ergonomischen Spezialkenntnisse notwendig, Durchführung ohne aufwändige Berechnungen möglich

  • Einsetzbarkeit: auch im Handel gut einsetzbar, filialisierte Strukturen

  • Ausrichtung des Tools: verhältnisorientiert

  • Anwender im Betrieb: Führungspersonen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte/-ärztinnen, Vertreter/-innen von Arbeitnehmerinteressen

  • Zugang: kostenfreier Download unter https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Physische- Belastung/Leitmerkmalmethode/Leitmerkmalmethode_node.html

  • Betrieblicher Aufwand: je nach der Anzahl der zu beurteilenden Arbeitsplätze und Teiltätigkeiten, zum Durcharbeiten der Broschüren ab ca. 20 Minuten (je 20 / 50 Seiten)

  • Unterstützung für den erfolgreichen Einsatz (Aspekte zur Nachhaltigkeit): sehr gute Kenntnis der zu beurteilenden Arbeitsplätze, Übung in der Anwendung dieser Methode, verzahntes Vorgehen der Beteiligten, Einleitung weiterführender Maßnahmen bei identifizierten Gestaltungsnotwendigkeiten

Anwendungsbeschreibung und Ziel

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